Asylagentur: Antragszahlen wieder auf Vor-Pandemie-Niveau

Die Zahl der Asylanträge in Europa hat nach EU-Angaben wieder das Niveau vor der CoV-Pandemie erreicht. Rund 617.800 Anträge auf internationalen Schutz gingen im vergangenen Jahr bei den Behörden ein und damit ein Drittel mehr als 2020, wie die EU-Asylagentur EUAA heute mitteilte. Die Zahlen aus dem vergangenen Jahr lagen damit etwa auf dem Niveau zwischen 2017 und 2019, wie die in Malta ansässige EU-Behörde weiter erklärte.

Sie beziehen sich auf die 27 EU-Mitgliedsstaaten sowie Norwegen und die Schweiz. Die meisten Anträge stellten laut EU-Asylagentur Menschen aus Afghanistan und Syrien. Afghanen und Afghaninnen reichten 2021 rund 97.800 Anträge ein, ungefähr doppelt so viele wie im Vorjahr. Mit etwa 106.000 Gesuchen stellten Menschen aus Syrien die größte Gruppe.

EU-Agentur: Kein Vergleich mit 2015 und 2016

Zwar seien die registrierten Zahlen hoch, aber nicht mit Werten aus der Zeit der Flüchtlingskrise 2015/16 vergleichbar, so die EU-Agentur weiter. Viele Anträge kamen auch von Menschen aus dem Irak, Pakistan, der Türkei und Bangladesch. Die Antragszahlen aus Belarus verdreifachten sich.

Etwa eines von 23 Asylverfahren stellte ein unbegleiteter Minderjähriger, was der EUAA zufolge ein Höchststand seit 2016 bedeutet. Fast die Hälfte dieser Kinder und Jugendlichen kam aus Afghanistan.

Was die Bearbeitungszeit betrifft, entschieden die Asylbehörden in den EU-Staaten erstinstanzlich über ungefähr so viele Anträge (rund 523.000) wie 2020, allerdings kamen mehr neue hinzu als damals. Im vergangenen Jahr erkannten die Behörden in etwa 35 Prozent der Fälle den Flüchtlingsstatus oder den Anspruch auf subsidiären Schutz an. Die EU-Agentur führt das auf die Zahl der Menschen zurück, die nach der Machtübernahme der Taliban im August aus Afghanistan geflüchtet sind.