Scharfe Kritik aus dem Westen, China zurückhaltend

Die westlichen Staaten haben den Angriff Russlands auf die Ukraine scharf verurteilt. US-Präsident Joe Biden sprach von einem „unprovozierten und ungerechtfertigten Angriff“ auf die Ukraine. „Präsident (Wladimir, Anm.) Putin hat sich für einen vorsätzlichen Krieg entschieden, der zu einem katastrophalen Verlust an Leben und zu menschlichem Leid führen wird.“

EU und NATO verurteilen Angriff

Auch die EU verurteilte den Angriff. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sagte, die EU werde Moskau für den „ungerechtfertigten“ Angriff auf die Ukraine zur Rechenschaft ziehen. „In diesen dunklen Stunden sind unsere Gedanken bei der Ukraine und den unschuldigen Frauen, Männern und Kindern, die diesem unprovozierten Angriff ausgesetzt sind und um ihr Leben fürchten“, schrieb sie auf dem Kurznachrichtendienst Twitter.

Auch NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg kritisierte den „rücksichtslosen und unprovozierten Angriff“. Dieser Angriff „gefährdet das Leben zahlloser Zivilisten“, so Stoltenberg in Brüssel. Trotz zahlloser und nicht nachlassender diplomatischer Bemühungen „hat Russland den Weg der Aggression gegen ein souveränes und unabhängiges Land gewählt“.

Johnson „entsetzt“, Kritik von Macron und Scholz

Der britische Premier Boris Johnson zeigte sich „entsetzt“ über die „schrecklichen Ereignisse in der Ukraine“. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron forderte Russland auf, die Angriffe auf die Ukraine sofort einzustellen. Er versicherte der Ukraine die Solidarität Frankreichs.

Der deutsche Kanzler Olaf Scholz sprach von einem „düsteren Tag für Europa“. Russlands Präsident breche „eklatant das Völkerrecht“ und stelle die Friedensordnung Europas infrage. „Das ist Putins Krieg“, so Scholz. „Putin hat mit seinem Krieg einen schweren Fehler gemacht.“

China sieht „komplexen Hintergrund“

China vermied unterdessen direkte Kritik an Moskau und griff stattdessen die USA und andere westliche Staaten für ihre Waffenlieferungen an. „Die Ukraine-Frage ist in ihrem historischen Hintergrund komplex“, sagte Außenministeriumssprecherin Hua Chunying bei einem täglichen Pressebriefing.

„Wir hoffen immer noch, dass die betroffenen Parteien nicht die Tür zum Frieden schließen und sich stattdessen in Dialog und Konsultation engagieren“, so die Sprecherin.

Guterres: „Geben Sie dem Frieden eine Chance“

UNO-Generalsekretär Antonio Guterres hatte Putin zuvor bei einer Dringlichkeitssitzung des UNO-Sicherheitsrats dazu aufgefordert, die Ukraine nicht anzugreifen. „Präsident Putin, stoppen Sie Ihre Truppen, die Ukraine anzugreifen, geben Sie dem Frieden eine Chance, zu viele Menschen sind bereits gestorben“, so Guterres in New York.