UNO-Vollversammlung behandelt Russland-Resolution

Die UNO-Vollversammlung wird sich in einer seltenen Dringlichkeitssitzung mit dem Krieg Russlands gegen die Ukraine beschäftigen. Westliche Staaten hoffen, dass bei dem ab heute Nachmittag stattfindenden Treffen möglichst viele der 193 Mitgliedsländer den Angriffskrieg Russlands verurteilen und damit die weltweite Isolation der russischen Führung sichtbar machen. Der UNO-Sicherheitsrat stimmte gestern in einer Sondersitzung mit elf von 15 Stimmen für diesen Schritt.

Russland stimmte dagegen, Vetos gab es bei dieser prozeduralen Abstimmung aber nicht. „Russland kann die Welt nicht daran hindern, zusammenzukommen, um seine Invasion in der Ukraine zu verurteilen“, sagte die britische UNO-Botschafterin Barbara Woodward. Die UNO-Vetomacht hatte am Freitag eine Verurteilung seiner selbst durch das mächtigste UNO-Gremium verhindert.

Wegen der wohl großen Anzahl an Reden dürften die Beratungen der Vollversammlung mehrere Tage lang dauern. Es handelt sich erst um die elfte Dringlichkeitssitzung in über 70 Jahren. Minimalziel ist es, die Stimmen für eine Resolution 2014 zu übertreffen, die ein russisches Referendum auf der Krim für ungültig erklärte. Damals hatten 100 Mitgliedsstaaten für den Text votiert.