UNO: Mehr als 100 tote Zivilisten

Nach Angaben der Vereinten Nationen sind bisher mehr als 100 Zivilistinnen und Zivilisten getötet worden. Zudem seien mehr als 300 Unbeteiligte verletzt worden, so das Büro der UNO-Menschenrechtsbeauftragten Michelle Bachelet gestern in Genf.

Unter den Todesopfern seien auch mindestens sieben Kinder. „Die meisten dieser Opfer wurden durch den Einsatz von explosiven Waffen mit einem großen Aufprallbereich verursacht, einschließlich Beschuss durch schwere Artillerie, Raketenwerfer und Luftangriffe“, hieß es. Nach ukrainischen Angaben wurden bereits mehr als 350 Zivilisten infolge der Kämpfe getötet.

Region Kiew: Raketenangriff zerstört drei Gebäude

Unterdessen sollen mehrere Gebäude bei einem Raketenangriff in der Nähe der ukrainischen Hauptstadt Kiew zerstört worden sein. Ein Wohnheim sowie zwei fünfstöckige Wohnhäuser seien in den Städten Wasylkiw, Bila Zerkwa sowie in der Siedlung Kalyniwka zerstört worden, wie die „Ukrainska Prawda“ unter Berufung auf das Innenministerium schreibt. Die Informationen ließen sich nicht unabhängig prüfen.

Appelle an Russland in UNO-Vollversammlung

Russland ist zuvor bei einer Dringlichkeitssitzung der UNO-Vollversammlung zum Ukraine-Krieg eindringlich zu einem Ende des Angriffs aufgerufen worden. „Die Kämpfe in der Ukraine müssen jetzt enden“, sagte UNO-Generalsekretär Antonio Guterres nach einer Schweigeminute zum Auftakt der Sitzung. Auch China sprach sich für eine friedliche Lösung aus und warnte vor einem neuen Kalten Krieg.

„Diese Eskalation der Gewalt, die zu zivilen Todesopfern einschließlich Kindern führt, ist vollkommen inakzeptabel. Genug ist genug“, forderte Guterres. Es drohe die „schlimmste humanitäre und Flüchtlingskrise in Europa seit Jahrzehnten“.

Zwar würden jetzt „die Waffen sprechen“; aber es sei nie zu spät für Verhandlungen, um „alle Themen friedlich“ anzugehen. Guterres sprach von einer „gruseligen“ Entwicklung: „Die bloße Idee eines Atomkonflikts ist ganz einfach unvorstellbar.“

China: „Kalter Krieg längst beendet“

Bemerkenswert die Wortmeldung des chinesischen Vertreters: „Die Ukraine sollte als Kommunikationsbrücke zwischen Ost und West dienen und nicht als Frontlinie der Rivalität zwischen großen Mächten“, sagte Pekings UNO-Botschafter Zhang Jun.

Es müsste eine Atmosphäre für direkte Gespräche geschaffen werden, Spannungen dürften nicht verschärft werden. „Der Kalte Krieg ist längst beendet. Die Mentalität des Kalten Krieges, die auf Blockkonfrontation basiert, sollte aufgegeben werden.“