Kämpfe in Charkiw und anderen Städten

Die russische Armee hat ihre Angriffe auf mehrere ukrainische Städte in der Nacht auf heute fortgesetzt. Die ukrainischen Streitkräfte berichteten, dass russische Luftlandetruppen die zweitgrößte Stadt des Landes, Charkiw, angegriffen hätten.

In Charkiw wurden zuvor nach Behördenangaben bereits bei einem Luftangriff auf einen Hochhausblock mindestens acht Menschen getötet, zehn weitere starben bei einem Angriff auf ein Regierungsgebäude in der 1,4-Millionen-Einwohner-Stadt im Osten des Landes.

Luftangriffe und Artilleriebeschuss

Auch in anderen Städten gingen die Kämpfe weiter. Aus der Großstadt Schytomyr wurde ein Luftangriff gemeldet. Vermutlich Marschflugkörper hätten zahlreiche Wohngebäude beschädigt, außerdem ein Krankenhaus, meldete die Agentur UNIAN. Auf Videos waren brennende Gebäude und Rettungskräfte zu sehen. Schytomyr liegt rund 140 Kilometer westlich der Hauptstadt Kiew.

In Mariupol, einer Hafenstadt am Asowschen Meer, seien mehr als 100 Menschen durch russischen Beschuss verletzt worden, sagte der Bürgermeister der Stadt, Wadim Bojtschenko, ukrainischen Medien zufolge. In Cherson im Süden übernahmen russische Truppen die Kontrolle über den Bahnhof und den Hafen, zitierten lokale Medien den Bürgermeister der Stadt, Ihor Kolytschajew.

Warnungen vor Angriff aus Belarus

Das ukrainische Verteidigungsministerium gab zuletzt an, einen Angriff aus Belarus zu befürchten. „Die belarussischen Truppen wurden in Alarmbereitschaft versetzt und befinden sich in den Konzentrationszonen, die der ukrainischen Grenze am nächsten liegen“, erklärte das Ministerium auf Facebook. Es wurden Fahrzeugkonvois mit Lebensmitteln und Munition beobachtet, hieß es in der Erklärung.

Der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko hatte zuvor die Verlegung weiterer Truppen an die Grenze zur Ukraine angeordnet. Der staatlichen Nachrichtenagentur Belta zufolge sollen „fünf taktische Bataillonsgruppen“ zusätzlich zum „Schutz“ der Grenzregion im Süden entsandt werden. Solche Einheiten bestehen in der Regel aus Hunderten Soldaten mit gepanzerten Fahrzeugen und Artilleriewaffen.