Deutschland gibt Teil der Rohölreserven frei

Als Reaktion auf den Ukraine-Krieg und zur Beruhigung des Ölmarktes hat die deutsche Bundesregierung einen Teil der nationalen Ölreserve freigegeben. Das teilte das Wirtschaftsministerium heute mit.

Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) sagte: „Wir leisten damit einen Beitrag im internationalen Konzert. In Zeiten wie diesen ist es wichtig, geschlossen zu handeln.“

Der international abgestimmte Schritt diene zur Stabilisierung der Preise, die infolge des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine stark gestiegen waren. Fachleute werteten die Preisanstiege als Anzeichen erster Lieferstörungen, so das Ministerium. Derzeit gebe es in Deutschland keine Einschränkung der Versorgung mit Öl.

60 Millionen Barrel Rohöl vor Freigabe

In Deutschland wurden nach Angaben des Ministeriums bisher dreimal strategische Ölreserven freigegeben, jeweils aufgrund eines gemeinsamen Beschlusses der Mitgliedsländer der Internationalen Energieagentur (IEA). Die Anlässe waren der Golfkrieg 1990/91, die von den Hurrikanen „Katrina“ und „Rita“ 2005 angerichteten Schäden in den USA sowie der Ausfall libyscher Ölexporte im Jahr 2011.

Die IEA hatte zuvor in Paris mitgeteilt, insgesamt würden die 31 Mitgliedsländer der Agentur 60 Millionen Barrel Rohöl freigeben. Dadurch sollten infolge des Krieges von Russland gegen die Ukraine Angebotsengpässe abgemildert werden. Deutschland ist Mitglied der IEA.