Wie die Tageszeitung „Der Standard“ heute berichtet, habe die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) die Festnahme der früheren ÖVP-Familienministerin Sophie Karmasin angeordnet. Gesicherten APA-Informationen zufolge soll Karmasin gestern Nachmittag festgenommen worden sein.
Karmasin war 2013 von der ÖVP in die Regierung geholt worden und spielt eine zentrale Rolle in der Inseraten- und Umfragenaffäre, die zum Rücktritt von Sebastian Kurz als ÖVP-Bundeskanzler geführt hat. Karmasin soll ihrer früheren Assistentin Sabine Beinschab Aufträge von Finanzministerium und der Tageszeitung „Österreich“ vermittelt haben, die nun von der WKStA geprüft werden.
Beinschab hatte bei ihren Einvernahmen Karmasin schwer belastet. Sie soll als Ministerin Provision für vermittelte Aufträge aus anderen Ministerien verlangt haben. Außerdem sagte Beinschab aus, Karmasin habe schon mit der SPÖ und der Tageszeitung „Heute“ Umfragenmanipulation durchgeführt, was andere Beteiligte jedoch bestreiten.
Die genauen Gründe für Karmasins angebliche Festnahme seien derzeit nicht bekannt, schreibt der „Standard“. Die WKStA habe lediglich „eine Festnahme“ im Ermittlungskomplex bestätigt.