Hunderte Flüchtlinge in spanische Exklave Melilla gelangt

Mehreren hundert Menschen ist es heute gelungen, über den meterhohen Grenzzaun in die spanische Exklave Melilla im Norden Marokkos zu gelangen.

An dem Ansturm auf die Grenzanlage beteiligten sich nach Angaben der spanischen Behörden rund 1.200 Flüchtlinge, etwa 350 von ihnen seien nach Melilla gelangt. Bereits am Vortag hatten rund 2.500 Flüchtlinge den Grenzzaun zu überwinden versucht, nach Behördenangaben gelangten dabei knapp 500 auf die andere Seite.

Gegen 6.00 Uhr habe sich eine Gruppe von rund 1.200 Menschen dem Grenzzaun genähert, erklärte die Präfektur von Melilla. Sie hätten die marokkanischen Sicherheitskräfte überlaufen und dann damit begonnen, die Grenzanlage zu überwinden. Dabei hätten sie Steine geworfen und Stöcke gegen die Sicherheitskräfte eingesetzt.

Melilla und die zweite spanische Exklave Ceuta haben die einzigen Landgrenzen der Europäischen Union mit Afrika. Die Gebiete sind deshalb regelmäßig Ziel von Menschen, die sich ein besseres Leben in Europa erhoffen. Die beiden Exklaven werden durch Grenzzäune geschützt, die mit Stacheldraht, Videokameras und Wachplattformen ausgestattet sind.

Im gesamten Jahr 2021 hatten es insgesamt 1.092 Personen nach Melilla geschafft. Das war ein Minus von 23 Prozent gegenüber 2020.