Ukraine: Russische Truppen kreisen Kiew weiter ein

Russische Truppen setzen nach ukrainischen Armeeangaben ihren Vormarsch auf die Hauptstadt Kiew fort. „Die Hauptanstrengungen der Besatzer konzentrieren sich auf die Einkreisung Kiews“, heißt es im Morgenbericht der ukrainischen Armee.

Es wurden keine Angaben zu Kämpfen um die Millionenstadt gemacht. Die Stadt löste seit Mitternacht mehrfach Luftalarm aus. Die Bevölkerung sollte sich in Luftschutzbunkern in Sicherheit bringen.

Minister: Flaggschiff selbst versenkt

Verteidigungsminister Olexij Resnikow berichtete, dass die ukrainische Marine ihr Flaggschiff „Hetman Sahajdatschnyj“ selbst versenkt habe, damit es nicht den Gegnern in die Hände falle. Die Fregatte lag zur Reparatur vor Anker.

Laut ukrainischer Darstellung haben sich russische Truppen von dem strategisch wichtigen Flugplatz Hostomel nordwestlich von Kiew zurückgezogen.

Mariupol eingeschlossen

Die südukrainische Hafenstadt Mariupol sei inzwischen aber komplett von feindlichen Kräften eingeschlossen. „Der Feind hatte einen erheblichen technischen Vorteil“, hieß es. Zudem sei das Flugabwehrsystem an der Schwarzmeer-Küste angegriffen worden. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen.

Auch das britische Verteidigungsministerium teilte auf Basis eines neuen geheimdienstlichen Lageberichts mit, dass Mariupol wohl noch unter der Kontrolle der Ukraine, aber eingekreist sei. Die zivile Infrastruktur sei weiterhin intensivem Beschuss durch das russische Militär ausgesetzt. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenski meldete, dass bisher 9.200 russische Soldaten getötet worden seien. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig verifizieren.