Viele Tote bei Bombenanschlag in Pakistan

Bei einem Bombenanschlag auf eine Moschee in Pakistan sind mindestens 50 Menschen getötet worden. Rund 80 Verletzte seien in ein Krankenhaus in der nordwestlichen Stadt Peshawar gebracht worden, sagte ein Sprecher der Klinik heute. Zuerst war von rund 30 Toten die Rede gewesen.

Nach Angaben eines örtlichen Polizeichefs sollen sich zwei bewaffnete Selbstmordattentäter den Weg in die Moschee freigekämpft haben, wo sie ihre Bomben zündeten. Weitere Details sind offen, auch wer für den Anschlag verantwortlich war.

Zerstörte Innenräume der Moschee in Peschawar
Reuters/Fayaz Aziz

Nach Polizeiangaben soll es sich um eine schiitische Moschee in einem mehrheitlich sunnitischen Viertel handeln. Ob die Attacke einen konfessionellen Hintergrund hatte, ist unklar. Insbesondere die Terrormiliz Islamischer Staat (IS), die in der Grenzregion aktiv ist, betrachtet schiitische Muslime als Abtrünnige und verübt regelmäßig brutale Anschläge. Weitere Details waren unklar, auch wer für den Anschlag verantwortlich war.

Premierminister Imran Khan verurteilte den Anschlag aufs Schärfste, wie sein Büro mitteilte. Er versprach den Opfern schnelle Hilfe. Auch Pakistans Präsident Arif Alvi verurteilte die Attacke und drückte den Familien der Opfer sein Mitgefühl aus.

Sicherheitslage verschlechtert

Seit der Machtübernahme der militant-islamistischen Taliban im Nachbarland Afghanistan haben Anschläge in der Grenzregion jüngst zugenommen. Insbesondere der IS und die pakistanischen Taliban reklamieren Anschläge für sich.

Die Grenzprovinz Khyber Pakhtunkhwa galt lange als Unruheregion Pakistans, war jedoch nach einer Militäroffensive gegen islamistische Terrorgruppen im Jahr 2014 lange Zeit ruhig.

Bereits im Herbst 2020 waren in Peshawar bei einem ähnlichen Attentat in einer Koranschule viele Menschen getötet und mehr als 100 verletzt worden. Damals wurde der IS verdächtigt. Bewohner in Peshawar erinnern die Attacken an den brutalen Anschlag pakistanischer Taliban, die 2014 in einer Schule in Peshawar mehr als 150 Menschen getötet hatten, vor allem Kinder.