Israels Premier Bennett zu Gespräch bei Putin

Der israelische Ministerpräsident Naftali Bennett ist überraschend zu einem Gespräch mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin nach Russland gereist. Bennett halte sich zu einem kurzen Arbeitsbesuch in Moskau auf, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow heute Abend der Agentur Interfax zufolge. „Die Situation rund um die Ukraine wird diskutiert." Details nannte Peskow zunächst nicht. Das Treffen dauerte etwa zweieinhalb Stunden“, hieß es in der Erklärung aus Jerusalem.

Bennett flog anschließend nach Berlin um mit dem deutschen Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) über den Ukraine-Konflikt beraten. Scholz will seinerseits morgen EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen zu einem Gespräch empfangen.

Im Ukraine-Konflikt ist Israel als Vermittler im Gespräch. Medienberichten zufolge soll der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenski Bennett vor einer Woche gebeten haben, in Israel Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine auszurichten.

Israel hat gute Beziehungen zu beiden Ländern, befindet sich daher aber auch in einem Zwiespalt. Es will seinen wichtigsten Bündnispartner, die USA, nicht verärgern, ist aber gleichzeitig aus strategischen Gründen vom Wohlwollen Moskaus abhängig, unter anderem in den Konflikten mit Syrien und dem Iran.