Rückschritte bei Gleichstellung in Forschung

Seit Jahren wird versucht, den Frauenanteil in Wissenschaft und Forschung durch verschiedene Maßnahmen zu heben. Wie weit der Weg zur Gleichstellung aber noch ist, zeigt der aktuelle Forschungs- und Technologiebericht 2021: Seit Inkrafttreten des Forschungsfinanzierungsgesetzes 2020 werden darin die zehn zentralen Forschungs- und Forschungsförderungseinrichtungen Österreichs anhand von Indikatoren abgebildet. Bei der Gleichstellung zeigen sich viele Rück- statt Fortschritte.

Alle im Forschungsfinanzierungsgesetz (FOFINAG) erfassten Einrichtungen und Förderagenturen schildern im Forschungs- und Technologiebericht ihre Aktivitäten und Maßnahmen zur Förderung der Gleichstellung – allein die Zahlen im entsprechenden Indikator „Gender und Gleichstellungsförderung“ spiegeln diese Bemühungen kaum wider.

Verschlechterung bei meisten Instituten

So verschlechterte sich der „Glass Ceiling Index“ auf Basis der Führungsebene von 2019 auf 2020 bei vier der fünf erfassten Forschungseinrichtungen. Dieser Index vergleicht den Anteil von Frauen an allen Beschäftigten mit dem Anteil von Frauen in Führungsebenen.

Ein Wert über eins besagt, dass Frauen unterrepräsentiert sind, je größer der Wert ist, desto stärker ist die Unterrepräsentanz. Einzig das Institute of Science and Technology (IST) Austria konnte seinen Index von 1,88 auf 1,82 leicht verbessern.

Das Austrian Institute of Technology (AIT) verschlechterte sich von 1,52 auf 1,68, die Österreichische Akademie der Wissenschaften (ÖAW) von 1,38 auf 1,44, die Ludwig Boltzmann Gesellschaft (LBG) von 1,47 auf 1,71 und die Silicon Austria Labs (SAL) von 1,63 auf 2,67.