Nehammer dankt Polen für Flüchtlingsaufnahme

Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) hat heute bei einem Besuch seines polnischen Amtskollegen Mateusz Morawiecki diesem für die Aufnahme von bereits über 1,5 Millionen Flüchtlingen aus der Ukraine gedankt.

Österreich biete sich selbst „proaktiv“ an, Flüchtlinge aus dem Land zu übernehmen. Zu konkreten Zahlen oder Kontingenten wollte sich der Kanzler nicht äußern.

Nehammer verwies darauf, dass bereits jetzt Menschen aus der Ukraine in Österreich angekommen seien. Es gebe auch in der österreichischen Bevölkerung eine große Hilfsbereitschaft, unterstrich er; es seien bereits „Tausende Privatquartiere“ für die Unterbringung der Geflüchteten angeboten worden.

Umsicht der NATO „verhindert gerade Weltkrieg“

„Das umsichtige Vorgehen der NATO-Staaten verhindert gerade einen Weltkrieg“, so Nehammer weiters. Deshalb wolle man mit zivilen Mitteln, also Wirtschaftssanktionen, nicht mit militärischen gegen den russischen Angriff auf die Ukraine vorgehen, sagte der Kanzler.

Gleichzeitig unterstrichen beide Regierungschefs die Bereitschaft der Europäischen Union, gegen Russland „die Sanktionen so lange zu erhöhen, bis der Krieg aufhört“, wie der Bundeskanzler sagte.

Zum EU-Beitrittsgesuch der Ukraine betonte Morawiecki, dass dieses von Polen unterstützt werde. Nehammer gab sich in dieser Frage zurückhaltender und unterstrich, dass es nach dem Krieg vor allem darum gehen werde, der Ukraine „schnell und unbürokratisch zu helfen“ – „ohne komplexe Verhandlungen“, die EU-Beitrittsgespräche mit sich bringen würden.