Karmasin soll „Tatplan“ bestritten haben

Die zuletzt festgenommene frühere ÖVP-Familienministerin Sophie Karmasin soll einem Bericht der Tageszeitung „Österreich“ (Onlineausgabe) zufolge in ihrer Einvernahme vor der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) die Vorwürfe gegen sie in der ÖVP-Inseratenaffäre bestritten haben.

Einen vom damalige Außenminister und späteren Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) ausgehenden „Tatplan“, von dem die WKStA ausgeht, habe es nicht gegeben. Die WKStA verdächtigt Karmasin, „Urheberin und maßgebliche Ideengeberin“ eines PR-Tools gewesen zu sein, von dem Kurz und die ÖVP mittels vom Steuerzahler finanzierten, in der Mediengruppe „Österreich“ lancierten Umfragen profitiert haben sollen.

Alle Vorwürfe zurückgewiesen

Sie habe „an keinem gemeinsamen ‚Tatplan‘ mitgewirkt“, sei zu keinem solchen – von wem auch immer – überredet worden, habe keinen Plan gekannt und könne daher nicht an einem solchen aktiv mitgewirkt haben, hielt Karmasin in ihrer Beschuldigteneinvernahme, aus der „Österreich“ nun zitierte, dem entgegen. Sie habe lediglich den Kontakt zwischen dem späteren Chef der Staatsholding Österreichische Beteiligungs AG (ÖBAG), Thomas Schmid, und der Meinungsforscherin Sabine Beinschab hergestellt.

Karmasin stellte in Abrede, dass ihre ehemalige Mitarbeiterin von ihr Vorgaben für zu veröffentlichende Umfragen erhalten habe – das hatte Beinschab Ende Oktober 2021 gegenüber der WKStA deponiert. Für alle Genannten gilt die Unschuldsvermutung.