Gerüchte über Treffen Schröders mit Putin

Der frühere deutsche SPD-Bundeskanzler Gerhard Schröder soll laut einem – unbestätigten – Medienbericht für einen Vermittlungsversuch in der Ukraine-Krise zu einem Treffen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin gereist sein.

Die deutsche Bundesregierung wusste heute allerdings nichts von der Reise, über die das Magazin „Politico“ unter Berufung auf nicht näher genannte „Quellen“ berichtet hatte. Das Treffen habe heute stattgefunden, hieß es in dem US-Magazin, noch vor einem Treffen der beiden Außenminister Russlands und der Ukraine, Sergej Lawrow und Dmytro Kuleba, im türkischen Antalya.

Kritik wegen Geschäftsbeziehungen nach Russland

Der ukrainische Botschafter in Deutschland, Andrij Melnyk, hatte bereits vor einer Woche vorgeschlagen, dass Schröder zwischen der Ukraine und Russland vermitteln solle. „Er ist einer der wenigen hier in Deutschland, die womöglich noch einen direkten Draht zu Herrn Putin haben. Es gibt keinen, der so etwas hat in Deutschland und den anderen europäischen Ländern“, sagte Melnyk der „Bild“-Zeitung.

Der frühere deutsche Kanzler gilt als langjähriger Freund Putins. Wegen seiner Verbindungen nach Moskau wird Schröder seit langem aber auch kritisiert, vor dem Hintergrund des Ukraine-Kriegs gab es zunehmend Druck wegen seines Festhaltens an Geschäftsbeziehungen zu Russland. Konkret geht es um Posten bei den Erdgas-Pipeline-Unternehmen „Nord Stream 1“ und „Nord Stream 2“ sowie beim russischen Ölkonzern Rosneft, wo er Aufsichtsratschef ist.