US-Schauspieler William Hurt mit 71 Jahren gestorben

Der US-Schauspieler William Hurt ist tot. Der aus Filmen wie „Der große Frust“ und „A History of Violence“ bekannte Darsteller sei im Alter von 71 Jahren gestorben, berichteten US-Medien gestern unter Berufung auf Hurts Sohn Will.

Der Oscar-Preisträger war eine Woche vor seinem 72. Geburtstag „friedlich, umgeben von seiner Familie“ eines natürlichen Todes gestorben. Bei Hurt war im Mai 2018 Prostatakrebs im Endstadium diagnostiziert worden.

Schauspieler William Hurt
Reuters/Mario Anzuoni

Oscar für „Kuss der Spinnenfrau“

Hurt hatte seine Schauspielkarriere in den 1980er Jahren begonnen und immer wieder ungewöhnliche Charaktere gespielt. Für seine Rolle als homosexueller Häftling im Film „Der Kuss der Spinnenfrau“ von 1985 erhielt er den Oscar als bester Hauptdarsteller. Darin spielte er den homosexuellen Häftling Luis Molina, der mit anderen politischen Gefangenen während einer Militärdiktatur in einem südamerikanischen Gefängnis sitzt.

Der 1950 in der US-Hauptstadt Washington geborene Schauspieler war drei weitere Male für den wichtigsten Filmpreis der Welt nominiert: 1987 als Lehrer im Gehörlosendrama „Gottes vergessene Kinder“, 1988 als Nachrichtensprecher in der Mediensatire „Nachrichtenfieber – Broadcast News“ und 2006 als bester Nebendarsteller im Gangsterdrama „A History of Violence“.

Zuletzt hatte er in einigen Marvel-Comicverfilmungen als General Thaddeus „Thunderbolt“ Ross Erfolge gefeiert. Auch als Theaterschauspieler war Hurt bekannt.

Kollegen bekunden Beileid

Sein Privatleben hatte der vierfache Vater häufig unter Verschluss zu halten versucht. Ex-Freundin und Filmpartnerin Marlee Matlin schrieb aber in ihren Memoiren über angeblichen Missbrauch in der gemeinsamen zweijährigen Beziehung. In den 1980er und 1990er Jahren war Hurt zweimal verheiratet. Eines seiner Kinder stammte aus der Beziehung mit der französischen Schauspielerin Sandrine Bonnaire. Eine andere Frau, mit der Hurt einen Sohn hatte, sorgte mit einer Unterhaltsklage für Schlagzeilen.

Hurts Freund Gerry Byrne bestätigte dem Branchenblatt „Variety“ den Tod. Schauspielkollegen wie Antonio Banderas und Mark Ruffalo bekundeten in sozialen Netzwerken ihr Beileid. Russell Crowe erinnerte sich auf Twitter: „Während Robin Hood war mir bewusst, dass er einen Ruf hatte, anderen Fragen zu deren Charakteren zu stellen. Also hatte ich einen Ordner über das Leben von William Marshall erstellt. Als er am Set ankam, hat er mich aufgesucht. Ich gab ihm meinen Stapel. Ich bin nicht sicher, ob ich je ein größeres Grinsen gesehen habe. Ruhe in Frieden.“