Prüfverfahren über Zadic-Dissertation eingeleitet

Die Universität Wien leitet ein Prüfverfahren über die Dissertation von Justizministerin Alma Zadic (Grüne) ein. Das teilte die Uni nach einer internen Vorprüfung aufgrund einer anonymen Plagiatsanzeige mit. Gesucht werden nun internationale Gutachter bzw. Gutachterinnen – das Ergebnis soll in einigen Monaten, vermutlich nach dem Sommer, vorliegen.

Grund für die Einleitung ist ein der Uni Wien im Februar vom Onlinemedium Exxpress übermitteltes anonymes Gutachten. Zadic hatte 2017 über den Einfluss des UNO-Tribunals für das ehemalige Jugoslawien (ICTY) auf die Rechtsentwicklung in den Nachfolgestaaten dissertiert.

Zadic-Büro begrüßt Überprüfung

„Die Universität Wien ist den Kriterien der wissenschaftlichen Redlichkeit verpflichtet. Diese gelten für jede wissenschaftliche Arbeit, unabhängig von Fach und Person“, teilte die Universität mit. „Bei Hinweisen auf Plagiatsverdacht bei Arbeiten, für die bereits ein akademischer Grad vergeben wurde, prüft die Universität Wien und leitet ein Verfahren ein, wenn es möglich erscheint, dass die Regeln der guten wissenschaftlichen Praxis nicht eingehalten worden sein könnten.“

Aus dem Büro von Zadic hieß es, dass man über die Einleitung des Verfahrens verständigt worden sei. „Wir begrüßen, dass die anonymen Vorwürfe damit objektiv durch Wissenschaftler:innen überprüft und ausgeräumt werden können.“

Exxpress hatte in den vergangenen Wochen mehrmals über die Dissertation von Zadic berichtet. Als Geschäftsführerin des Onlinemediums fungiert die Juristin und ehemalige ÖVP-Kabinettsmitarbeiterin Eva Hieblinger-Schütz.