Widerstand aus eigenen Reihen: Bidens Fed-Kandidatin wackelt

Widerstand aus den eigenen Reihen bringt das Personaltableau von US-Präsident Joe Biden bei der Neubesetzung des Direktoriums der US-Notenbank ins Wanken. Der Senator Joe Manchin, wie Biden Mitglied der Demokratischen Partei, erklärte gestern, er werde die von Biden vorgeschlagene Kandidatin Sarah Bloom Raskin nicht unterstützen. Grund sei deren Position in der Energiepolitik. Die Republikaner hatten bereits zuvor kritisiert, Raskin könnte eine grüne Energiepolitik vorantreiben und den Zugang von Firmen aus dem Bereich fossiler Brennstoffe zu Kapital einschränken.

Das Präsidialamt signalisierte, an Raskin festzuhalten und sich dazu Unterstützung aus den Reihen der Republikaner zu suchen. Da Manchin Raskins Nominierung ablehnt, müsste mindestens ein Republikaner im Senat für sie stimmen. Pat Toomey, oberster Republikaner im Bankenausschuss des Senats, sagte unterdessen Bloomberg TV, mit der Ankündigung von Manchin sei die Nominierung Raskins wahrscheinlich vom Tisch.

Der Demokrat Manchin vertritt West Virginia, einen Bundesstaat mit Arbeitsplätzen in der Kohle- und Gasindustrie. Zudem ist er selbst Gründer eines Unternehmens aus der Branche. Manchin hatte schon vor einigen Monaten mit seinem Widerstand gegen das von Biden geplante billionenschwere Konjunkturpaket für Änderungen an dem Vorhaben gesorgt. Bringen Bidens Demokraten im Senat keine Republikaner hinter ihre Vorhaben und stimmt auch nur ein Mitglied aus den eigenen Reihen dagegen, fehlt ihnen die erforderliche Mehrheit.