RBI prüft Rückzug aus Russland

Die Raiffeisen Bank International (RBI) prüft alle strategischen Optionen bis hin zu einem Ausstieg bei ihrer russischen Tochterbank. „Diese noch nie dagewesene Situation veranlasst die RBI, ihre Position in Russland zu überdenken“, sagte Bankchef Johann Strobl heute.

„Wir prüfen daher alle strategischen Optionen für die Zukunft der Raiffeisenbank Russland bis hin zu einem sorgfältig gesteuerten Ausstieg aus der Raiffeisenbank in Russland.“ Anfang März hatte der Bankmanager einen Rückzug aus Russland wegen des Ukraine-Krieges oder einen Verkauf der Tochterbank noch ausgeschlossen.

Geschäft in Ukraine bleibt unklar

Wie es mit dem Geschäft in der Ukraine weitergeht, dazu wollte sich die Bank heute noch nicht äußern. Die Filialen seien dort „on und off, wo es die Situation zulässt“ noch offen, sagte eine Sprecherin. Insgesamt beschäftigt die RBI 6.600 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in der Ukraine, nicht alle seien aber mehr im Land, einige würden mittlerweile auch von anderen Ländern aus arbeiten.

Die RBI und ihre Töchter würden jedenfalls weiterhin „in Übereinstimmung mit den lokalen und internationalen Sanktionsgesetzen“ agieren, hieß es in der Aussendung der Bank. Zudem wies die RBI darauf hin, dass die Töchter eigenfinanziert und gut kapitalisiert seien. Für die RBI-Aktie ging es heute spürbar bergab. Gegen Mittag standen die Papiere mit 3,75 Prozent im Minus bei 13,85 Euro. Seit Jahresbeginn hat die Aktie rund die Hälfte ihres Werts verloren.

Obi schließt Baumärkte in Russland dauerhaft

Obi schließt wegen des Ukraine-Krieges auf Dauer alle seine Baumärkte in Russland. Das Unternehmen stelle seine Geschäftstätigkeit in dem Land „endgültig“ ein, teilte Obi heute mit. Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine „richtet sich gegen Freiheit und Demokratie und widerspricht damit den Grundwerten bei Obi“, hieß es zur Begründung.

Seit Beginn des Ukraine-Krieges kündigten zahlreiche Unternehmen aus der EU, Großbritannien und den USA ihren Rückzug aus Russland an, darunter BP, Ikea, H&M und McDonald’s.