Bulgarien weist zehn russische Diplomaten aus

Bulgarien weist zehn russische Diplomaten offenbar wegen des Verdachts der Spionage aus. Die Betroffenen würden wegen „Aktivitäten, die nicht im Einklang mit dem Wiener Übereinkommen über diplomatische Beziehungen stehen“, ausgewiesen, hieß es heute einer Erklärung des bulgarischen Außenministeriums. Die russischen Diplomaten müssen das Land innerhalb von 72 Stunden verlassen.

Zwei Diplomaten aus Russland waren bereits Anfang März aus einem ähnlichen Grund ausgewiesen worden. Das EU- und NATO-Mitglied Bulgarien unterhält traditionell enge Wirtschaftsbeziehungen zu Russland. Seit Oktober 2019 haben mehrere Spionagefälle zu Spannungen geführt.

Ausweisungen auch in Lettland, Estland und Litauen

Neben Bulgarien haben auch die drei baltischen Staaten insgesamt zehn russische Diplomaten ausgewiesen. Lettland und Estland hätten je drei Diplomaten ausgewiesen, teilten die Außenministerien der beiden Länder heute mit. In Litauen betrifft der koordinierte Schritt vier Diplomaten.

Grund seien Aktivitäten, die dem diplomatischen Status der Betroffenen zuwiderliefen, und die anhaltende russische Aggression in der Ukraine, schrieb der lettische Außenminister Edgars Rinkevics auf Twitter. Auch Litauen sprach von Solidarität mit der Ukraine. Estland erklärte, die Diplomaten hätten direkt und aktiv seine Sicherheit untergraben und Propaganda verbreitet, die Russlands Militäreinsatz rechtfertige.