Krieg könnte Getreideexporte aus der Ukraine ausbremsen

Der Krieg in der Ukraine könnte die Getreideexporte aus dem Land zum Erliegen bringen. Das sagt Oleh Ustenko, Wirtschaftsberater des ukrainischen Präsidenten. „Die Ukraine hat genügend Getreide und Lebensmittelreserven, um ein Jahr zu überleben.“ Aber wenn der Krieg weitergehe, werde das Land nicht in der Lage sein, Getreide zu exportieren. Nach seinen Angaben ist die Ukraine bisher der weltweit fünftgrößte Weizenexporteur.

Der polnische Ministerpräsident Mateusz Morawiecki forderte indes härtere EU-Sanktionen gegen Russland. Sein Land schlage eine Handelsblockade vor, die so schnell wie möglich in Kraft treten müsste, erklärte der 53-Jährige nach Angaben der Agentur PAP heute bei einem Besuch in Lubiczow bei Warschau.

Diese müsse sowohl ein Einfahrverbot russischer Schiffe mit russischen Waren in europäischen Seehäfen als auch ein Verbot des Handels auf dem Landweg umfassen, führte Morawiecki weiter aus. Ein solcher Schritt könne Russland „dazu zwingen zu überlegen, ob es nicht besser wäre, diesen grausamen Krieg zu beenden“, betonte der nationalkonservative Politiker.

Morawiecki war erst vor wenigen Tagen mit seinen tschechischen und slowenischen Kollegen Petr Fiala und Janez Jansa nach Kiew gereist, um ein Zeichen der Solidarität mit der Ukraine zu setzen. Seit dem Beginn der russischen Invasion vor mehr als drei Wochen haben nach offiziellen Angaben mehr als zwei Millionen ukrainische Flüchtlinge die Grenze nach Polen überschritten.