Gemeinsam in der Wiener Stadthalle

Große Stimmen für den Frieden

Nicht nur Pop – auch die großen Stimmen von der Klassik bis zum Musical stehen an der Seite der Ukraine und zeigen aus der Wiener Stadthalle, dass in der jetzigen Situation alle an der Seite der Ukraine zusammenstehen wollen. Wie beim Konzert „We Stand for Ukraine“ gehen die Erlöse an „Nachbar in Not“. ORF III und ORF.at übertragen live-zeitversetzt.

Bei den „Stimmen für den Frieden – Das Benefizkonzert für Nachbar in Not“ in der Wiener Stadthalle präsentieren die Musical-Stars Gino Emnes, Carin Filipcic, Ana Milva Gomes, Maya Hakvoort, Vanessa Heinz und Lukas Perman die bekanntesten Lieder aus Produktionen der Vereinten Bühnen Wien und aus der aktuellen „Cats“-Produktion.

Sandra Pires wird Stings „Russians“ singen, Kabarettistin, Sängerin und „Dancing Star“ Caroline Athanasiadis sowie Sängerin Iris Camaa werden ebenfalls ihre Stimmen musikalisch für den Frieden erheben.

„Stimmen für den Frieden“

Am Sonntag findet das Benefizkonzert „Stimmen für den Frieden“ in der Wiener Stadthalle statt. Der Erlös kommt „Nachbar in Not“ für vom Ukraine-Krieg betroffene Menschen zugute. Stars der heimischen Musikszene treten im Zeichen der Solidarität mit den Menschen in der Ukraine auf.

Große Chöre mit Symbolkraft

Stars der Opernwelt und Klassikszene sind ebenfalls mit auf der Bühne: Der Arnold Schoenberg Chor wird gemeinsam mit dem Musicians for Peace Orchestra unter der Leitung von Erwin Ortner „Va, pensiero“ aus Giuseppe Verdis „Nabucco“ und den Gefangenenchor aus Ludwig van Beethovens Oper „Fidelio“ interpretieren.

Das Janoska Ensemble und die Wiener Sängerknaben sind ebenso mit dabei wie der aus der ehemaligen UdSSR stammende Stargeiger Julian Rachlin, der mit dem 2. Satz aus Mozarts Violinkonzert Nr. 2. antreten wird. Rolando Villazon wird im Finale „L’Ideale“ von Francesco Paolo Tosti präsentieren.

40.000 am Samstag im Happel-Stadion

40.000 Zuseher hatten den ganzen Samstag beim „österreichischen Live Aid“, wie das Konzert „We stand with Ukraine“ in Anspielung an das Wembley-Charity von Bob Geldof 1985 genannt wurde, ihre Solidarität mit den Opfern des Ukraine-Krieges gezeigt.

Das Konzert noch einmal

Eine Zusammenfassung des Konzerts ist via tvhek.ORF.at abrufbar. Das gesamte Konzert als Audio in fm4.ORF.at. Das gesamte Konzert als Video mit allen Acts gibt es auch auf tvthek.ORF.at.

„Mehr als ein Musikfest“ sei dieser Abend, sagte Bundespräsident Alexander Van der Bellen in einer bejubelten Rede im Wiener Stadion. Begleitet von seiner Frau Doris Schmidauer sagte Van der Bellen auf der Bühne: „Der Abend ist ein Zeichen für den Frieden und die Demokratie, ein Zeichen der Solidarität für die Menschen in der Ukraine.“ Die Ukraine sei ein Land wie das unsere, in dem um unsere Werte gekämpft wird – „ein Land, in dem man in Freiheit leben will, wo man sich nicht vorschreiben lassen will, wie man leben soll und wen man lieben soll“.

Rede von Bundespräsident Alexander Van der Bellen

„Dieser Krieg muss gestoppt werden. Präsident Putin, stoppen Sie diesen Krieg“, appellierte der Bundespräsident. „Die Menschen, die für Freiheit und Demokratie kämpfen, verdienen unsere Solidarität“, so Van der Bellen: „Wenn man dieses Leid sieht und ein Herz hat, dann muss man jetzt helfen. Sie alle sind auch wegen des großen Ziels da, Hilfe zu leisten.“

Van der Bellen dankte allen Privaten, allen Helferinnen und Helfern, die sich im Moment für die Unterstützung der Menschen einsetzen. „Wir sind stolz auf unser Land“, so Van der Bellen, der abschließend erinnerte: „Unser gemeinsamer Wille ist stärker als jeder Aggression. Jeder Ton, der heute hier erklingt, macht klar, we stand with Ukraine! Der Frieden wird sich durchsetzen!“

Alkbottle-Sänger rechnet mit „der Scheißpartie“ ab

Nach Van der Bellen nutzte Alkbottle-Sänger Roman Gregory die Ansage des nächsten Auftritts für ein „nicht abgesprochenes“ Statement. Er wolle an die „Scheißpartie“ erinnern, die noch vor über zwei Jahren dieses Land regiert habe und durch die Folgen des „Ibiza“-Videos nicht mehr da sei – „sonst wären wir in einem Zustand wie Russland“. Gregory rief dazu auf, dass der Verfasser des Videos, Julian Hessenthaler, aus der Haft entlassen werden müsse. Die große Akklamation im Stadion blieb aus – eher schienen alle überrascht von den Ansagen des sonst von politischen Statements abseits der Ukraine freien Konzertabends.

Fotostrecke mit 14 Bildern

Benefizkonzert „We Stand With Ukraine“ zugunsten von Volkshilfe und Nachbar in Not im Ernst-Happel-Stadion in Wien
Reuters/Lisa Leutner
40.000 im Stadion setzen ein gemeinsames Zeichen, das mitunter auch sehr nachdenklich ausfiel
Benefizkonzert „We Stand With Ukraine“ zugunsten von Volkshilfe und Nachbar in Not im Ernst-Happel-Stadion in Wien
Reuters/Lisa Leutner
„Buhen wir diesen Krieg aus“ – Sänger Marco Wanda
Benefizkonzert „We Stand With Ukraine“ zugunsten von Volkshilfe und Nachbar in Not im Ernst-Happel-Stadion in Wien
APA/Florian Wieser
Seiler & Speer hauen für die Solidarität auch auf den Putz
Benefizkonzert „We Stand With Ukraine“ zugunsten von Volkshilfe und Nachbar in Not im Ernst-Happel-Stadion in Wien
Reuters/Lisa Leutner
Bilderbuch und der Appell an die eigene Courage, die zuletzt stark unter die Räder gekommen sei
Benefizkonzert „We Stand With Ukraine“ zugunsten von Volkshilfe und Nachbar in Not im Ernst-Happel-Stadion in Wien
APA/Florian Wieser
Zwei junge Ukrainerinnen appellierten an Diplomatie und mehr Unterstützung gegen einen „ungerechten Krieg“. Und baten das Stadion um eine Schweigeminute.
Benefizkonzert „We Stand With Ukraine“ zugunsten von Volkshilfe und Nachbar in Not im Ernst-Happel-Stadion in Wien
Reuters/Lisa Leutner
Mathea nahm 40.000 mit – trotz angeknackster Stimme
Bilderbuch von oben gesehen
KS/ORF
Volles Stadion am Abend vor dem Start von Bilderbuch
Stadion von oben beim Ukraine-Konzert
ORF/WSWU
Benefizkonzert „We Stand With Ukraine“ zugunsten von Volkshilfe und Nachbar in Not im Ernst-Happel-Stadion in Wien
APA/Florian Wieser
Dass März war, sah man dem Publikum in Wien an diesem sonnigen Samstag nicht an
Benefizkonzert „We Stand With Ukraine“ zugunsten von Volkshilfe und Nachbar in Not im Ernst-Happel-Stadion in Wien
APA/Florian Wieser
Mavie Phoenix beschwor am Nachmittag die Einheit und rockte
Benefizkonzert „We Stand With Ukraine“ zugunsten von Volkshilfe und Nachbar in Not im Ernst-Happel-Stadion in Wien
APA/Florian Wieser
Josh. stand mit Band gemeinsam für die Ukraine
Benefizkonzert „We Stand With Ukraine“ zugunsten von Volkshilfe und Nachbar in Not im Ernst-Happel-Stadion in Wien
APA/Florian Wieser
Ina Regen mit Musik und Appell vom Piano
Benefizkonzert „We Stand With Ukraine“ zugunsten von Volkshilfe und Nachbar in Not im Ernst-Happel-Stadion in Wien
APA/Florian Wieser
Der Doktor und die E-Gitarre: Marco Pogo und Turbobier gaben am Nachmittag Gas für Gemeinsamkeit
Benefizkonzert „We Stand With Ukraine“ zugunsten von Volkshilfe und Nachbar in Not im Ernst-Happel-Stadion in Wien
APA/Florian Wieser
Bussi euch allen. Yung Hurn hatte mit der Volkshilfe auch ein eigenes T-Shirt zu präsentieren.

„Ein großer Dank an Ewald Tatar“

„Jeder Euro, der für Nachbar in Not gespendet wird, wird von der Bundesregierung verdoppelt“, erinnerte „Nachbar in Not“-Chefkoordinator Pius Strobl bei einer kurzen Ansprache im Stadion. Strobl dankte besonders Barracuda Music und Ewald Tatar, dieses große Konzert in so kurzer Zeit auf die Beine gestellt zu haben.

Am Abend wurde auch eine Videobotschaft von Bob Geldolf gezeigt, der ja 1985 „Live Aid“ im Londoner Wembley auf die Beine gestellt hatte – und ein bisschen galt ja der Samstag in Wien als das „österreichische Live Aid“. „Niemand kann in Frieden leben, der nicht in Freiheit lebt. Wenn man nach Frieden ruft, dann müssen wir uns daran erinnern, dass das die dauernde Anstrengung unseres Lebens sein muss“, so mahnte und erinnerte Geldof in seiner Botschaft.