Wales verbietet körperliche Züchtigung von Kindern

Kinder dürfen in Wales nicht mehr von ihren Eltern oder Erziehungsberechtigten geschlagen werden. Seit heute ist jede Form der körperlichen Züchtigung gesetzlich verboten. Das gilt auch für Kinder, die zu Besuch in dem britischen Landesteil sind. „Im modernen Wales ist kein Platz mehr für körperliche Bestrafung“, sagte Regierungschef Mark Drakeford. Mit dem neuen Gesetz gebe es keine Grauzonen mehr.

Bisher war es in Wales zwar bereits ungesetzlich, ein Kind körperlich zu bestrafen. Aber Schläge, Schubse oder ähnliche Gewalt waren zulässig, wenn sie eine „angemessene Strafe“ darstellten.

Vorfälle wurden darauf überprüft, wie alt das Kind ist, ob die Züchtigung äußere Folgen hinterließ und ob ein Hilfsmittel wie ein Rohrstock und Gürtel genutzt wurde. In England und Nordirland ist das nach wie vor die Rechtslage, in Schottland hingegen wurde jede körperliche Züchtigung 2020 abgeschafft.

Die Kinderschutzorganisation NSPCC begrüßte die walisische Änderung. „Bisher waren Kinder die einzige gesellschaftliche Gruppe, die unter bestimmten Umständen geschlagen werden durfte“, sagte NSPCC-Vertreterin Viv Laing. „Wir erlauben keine körperliche Bestrafung von Erwachsenen oder Tieren, daher ist es absurd, dass wir sie so lange bei Kindern genehmigt haben.“