Kindergärten: Proteste für mehr Geld und Personal

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der öffentlichen Kindergärten sind gestern in mehreren Bundesländern auf die Straße gegangen. Unter dem von der Gewerkschaft Younion ausgerufenen Motto „Jetzt gibt’s Wirbel 2.0“ wurde etwa für mehr Personal, mehr Geld und eine Ausbildungsoffensive demonstriert. Die Kindergärten selbst liefen wegen der gesetzlichen Betriebspflicht allerdings zumindest im Notbetrieb weiter.

Demonstrationen der Elementarpädagogen

Die Elementarpädagoginnen und -pädagogen verlangen bessere Arbeitsbedingungen und gehen Montagabend dafür auf die Straße. Unter dem Motto „Jetzt gibt’s Wirbel 2.0“ fordern sie unter anderem mehr Personal und mehr Geld. Die Protestaktion fand bundesweit statt.

In Wien versammelten sich rund 250 Personen vor dem Bildungsministerium. Demonstriert wurde auch in anderen Bundesländern – in Linz kamen etwa 150 Personen, in Salzburg rund 100, in St. Pölten waren es ebenso wie in Bregenz rund 50. In Tirol und Kärnten stehen Aktionen erst am frühen Abend auf dem Programm.

Der stellvertretende Younion-Vorsitzende Manfred Obermüller verlangte bei seiner Rede auf dem Wiener Minoritenplatz mehr Personal in den Einrichtungen – das betreffe sowohl die pädagogischen als auch Unterstützungskräfte.

Frage der Zuständigkeiten

Derzeit sind die Kindergärten Aufgabe der Länder, die Qualitätsmindeststandards sehen deshalb in jedem Land unterschiedlich aus. In der Steiermark etwa versucht man dem Personalmangel seit Herbst 2020 auch mit einem 30-stündigen Crashkurs für Personen mit „ähnlicher pädagogischer Ausbildung“ zu begegnen, der Steirische Berufsverband für Elementarpädagogik sieht die Ausnahmebewilligungen jedoch kritisch: „Mit dem Kurs wird nicht das gleiche Niveau erreicht. Man kann nicht jeden nehmen“, ärgerte sich die stellvertretende Obfrau Claudia Polantschitsch auf Anfrage der APA.

Aus dem Bildungsministerium hieß es gegenüber der APA, die Anliegen des Kindergartenpersonals seien „nachvollziehbar und verständlich“. Es gebe für die laufende 15a-Vereinbarung zur Elementarpädagogik zwischen Bund und Ländern ein Bekenntnis der gesamten Bundesregierung, die Mittel für die Elementarpädagogik deutlich zu erhöhen. „Die Verfassung sieht allerdings nicht vor, dass der Bund Regelungen erlässt. Kompetenzdiskussionen bringen uns hier nicht weiter.“