Russischer Journalist will Nobelpreis-Medaille spenden

Der russische Journalist Dmitri Muratow stiftet die Medaille seines Friedensnobelpreises für Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine. Der Chefredakteur der kremlkritischen Zeitung „Nowaja Gaseta“ kündigte heute in Moskau an, die Alfred-Nobel-Medaille versteigern zu lassen. Mit dem Erlös soll Flüchtlingen geholfen werden.

Der 60-Jährige hatte im vergangenen Jahr zusammen mit der philippinischen Journalistin Maria Ressa den Friedensnobelpreis bekommen. Damit verbunden war auch ein Preisgeld von mehr als 960.000 Euro. Muratow spendete seinen Anteil für soziale Zwecke.

Muratow kritisierte den Krieg von Kreml-Chef Wladimir Putin gegen die Ukraine schon mehrfach. Er forderte nun eine sofortige Waffenruhe, den Austausch von Gefangenen, die Überführung der Toten sowie die Einrichtung von Fluchtkorridoren für verschiedene Städte. Die „Nowaja Gaseta“ gehört zu den letzten unabhängigen russischen Medien.

„Was können wir anders mit friedlichen Flüchtlingen, mit verletzten und kranken Kindern, die dringend Heilung brauchen, teilen, als das, was einem teuer ist und für andere einen Wert hat“, schrieb Muratow. „Die ‚Nowaja Gaseta‘ und ich haben entschieden, die Medaille des Friedensnobelpreises von 2021 dem Hilfsfonds für die ukrainischen Flüchtlinge zu übergeben.“ Die Entscheidung wurde auf der Internetseite der Zeitung auf Russisch, Ukrainisch und Englisch veröffentlicht.