Ukrainische Angaben: Russland erhöht Zahl der Luftangriffe

Russland hat nach Angaben des ukrainischen Militärs seine Luftangriffe verstärkt. Binnen 24 Stunden habe man mehr als 250 Einsätze registriert, hieß es heute im Morgenbericht des ukrainischen Generalstabs. Am Vortag seien es 60 weniger gewesen. Russische Truppen sind allerdings nahe der Hauptstadt Kiew am Vorrücken gehindert worden.

Die Hauptziele der Luftangriffe seien weiterhin Einrichtungen der militärischen und zivilen Infrastruktur in den Gebieten Kiew, Tschernihiw und Charkiw. Moskau gibt dagegen an, nur militärische Ziele anzugreifen.

In den von russischen Truppen besetzten Gebieten „terrorisiert“ Russland die lokalen Bewohner, die gegen die Besetzung demonstrierten, hieß es weiter. Man setze Einheiten der russischen Nationalgarde ein, um derartige Proteste zu unterbinden. Die Angaben können nicht unabhängig geprüft werden.

Seit dem Einmarsch russischer Truppen in die Ukraine vor einem Monat sind bei Kämpfen um die Stadt Charkiw im Nordosten des Landes nach Angaben der lokalen Polizei 294 Zivilistinnen und Zivilisten getötet worden. Darunter seien 15 Kinder, teilten die Beamten der zweitgrößten Stadt des Landes auf Telegram mit.

Russland: „Vollständige Kontrolle“ über Isjum

Russische Truppen erlangten nach eigener Darstellung die „vollständige Kontrolle“ über die belagerte ukrainische Stadt Isjum. Das sei heute Früh erfolgt, sagte der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, in Moskau. Von ukrainischer Seite lag keine Bestätigung vor. Die Stadt im Osten der Ukraine war seit Tagen belagert worden. Sie zählte vor dem Krieg rund 48.000 Einwohnerinnen und Einwohner.