Tschechien: Mehrheit wünscht sich Präsidentin

Eine Mehrheit der Tschechen wünscht sich eine Frau an der Spitze des Landes. 65 Prozent der Befragten würden das begrüßen, wie heute aus einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Stem/Mark hervorging.

Weitere 15 Prozent können sich die Wahl einer Frau zumindest vorstellen. Nur 20 Prozent lehnten die Idee eines weiblichen Staatsoberhaupts ab, darunter überwiegend ältere Menschen. Die zweite Amtszeit des jetzigen Präsidenten Milos Zeman endet in einem Jahr.

Wenn nach den Namen möglicher Nachfolger gefragt wird, landen indes nur zwei Frauen unter den Top Ten: die frühere Parlamentsvorsitzende Miroslava Nemcova und die Leiterin der Atomaufsichtsbehörde SUJB, Dana Drabova.

Am häufigsten wurde der Name des ehemaligen Ministerpräsidenten und Milliardärs Andrej Babis genannt. Der Gründer der populistischen Partei ANO und gebürtige Slowake hat seine Kandidatur zwar noch nicht offiziell erklärt, es wird aber allgemein damit gerechnet.

Der Präsident hat in Tschechien überwiegend repräsentative Aufgaben, gilt aber als wichtiger Meinungsmacher in dem EU- und NATO-Mitgliedsstaat. Für die Umfrage wurden von 17. bis 22. Februar 1.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Alter ab 18 Jahren sowohl telefonisch als auch im Internet befragt.