Doskozil bleibt Grundsatzrede von Rendi-Wagner fern

Am Sonntag hält SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner eine Grundsatzrede, mit der sie ihren Anspruch auf die Kanzlerschaft untermauern will. Während bei der Veranstaltung alle noch lebenden SPÖ-Altkanzler erwartet werden, dürfte Burgenlands Landeshauptmann Hans Peter Doskozil fehlen.

Der Landesparteichef werde am Sonntag nach Deutschland fahren, um dort den Geburtstag seiner Lebensgefährtin zu feiern, berichtete der „Standard“ gestern unter Berufung auf Doskozils Büro. Die Reise nach Deutschland sei schon länger geplant gewesen als die Rede von Rendi-Wagner. Mit internen Streitigkeiten habe die Absage nichts zu tun, heißt es.

Doskozil hatte sich im vergangenen Jahr vom Bundesparteivorstand zurückgezogen, an der Neujahrsklausur des SPÖ-Präsidiums Anfang des Jahres hatte er trotz Einladung nicht teilgenommen – er schnürte stattdessen im Burgenland mit Fachleuten ein Omikron-Maßnahmenpaket.

Altkanzler in Aula der Wissenschaft

Die Rede wird Rendi-Wagner in der Aula der Wissenschaften in Wien halten. Der Ort ist nicht zufällig gewählt. Die SPÖ-Chefin will damit unterstreichen, dass sie aus der Wissenschaft kommt. Auch dass die ÖVP-Grünen-Regierung dort ihr Regierungspaket vorgestellt hat, ist ein Anknüpfungspunkt.

Geladen sind pandemiebedingt nur rund 150 Personen. Der eher kleine Zuhörerkreis mit Gästen aus Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur wird dadurch besonders, dass das Altkanzler-Quintett (Alfred Gusenbauer, Christian Kern, Franz Vranitzky, Viktor Klima und Werner Faymann) erstmals gemeinsam auftritt. Zu hören bekommt das Auditorium eine Rede, die mit „Ein Land. Eine gemeinsame Zukunft“ betitelt ist.