Ölallianz OPEC+ berät erneut Förderstrategie

Das Ölkartell OPEC+ berät heute seine Förderstrategie für den Mai. Dazu werden die Energieminister der insgesamt 23 Staaten zu einer Onlinekonferenz zusammenkommen. Experten gehen davon aus, dass die Allianz an ihrer bisherigen Linie festhält und den Ölhahn im Mai um etwa 400.000 Barrel (je 159 Liter) am Tag aufdreht.

„Wir erwarten eine Anhebung der Produktion in etwa auf dem Niveau der Vormonate“, sagte der Energieexperte der Commerzbank, Carsten Fritsch. Bei einer Fortsetzung dieser Strategie dürften sich die Auswirkungen auf die Preise für Heizöl und Benzin in Grenzen halten. Die Energiepreise waren in den vergangenen Wochen unter anderem wegen des Ukraine-Krieges sehr stark gestiegen.

Der von Saudi-Arabien und Russland angeführte Ölverbund OPEC+ scheint trotz des Krieges stabil. „Die Zusammenarbeit mit Russland in der Allianz steht nach Angaben aus Saudi-Arabien aktuell nicht zur Disposition“, sagte Fritsch weiter. Die weltweite Nachfrage nach Öl beträgt pro Tag knapp 100 Millionen Barrel. Die OPEC+ liefert davon etwa 45 Prozent.

Die Ölpreise blieben gestern auf Erholungskurs und teilten einen Teil ihrer jüngsten Verluste auf. Zuletzt kostete ein Barrel der Nordseesorte Brent 113,59 US-Dollar. Das waren um 3,36 Dollar mehr als am Tag davor. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 3,49 Dollar auf 107,73 Dollar.