Prozess gegen australische Journalistin in Peking

In China hat der Prozess gegen die australische Journalistin Cheng Lei begonnen. Zum Auftakt der Verhandlung heute wurde dem australischen Botschafter in Peking, Graham Fletcher, der Zutritt ins Gericht verwehrt.

„Das ist zutiefst besorgniserregend, unbefriedigend und sehr bedauerlich“, zitierten Reporter internationaler Medien Fletcher vor dem Gerichtsgebäude übereinstimmend: „Wir können kein Vertrauen in die Gültigkeit eines Prozesses haben, der im Geheimen durchgeführt wird“, so der Botschafter weiter.

Bei Verurteilung droht lebenslange Haft

Die 47-jährige Nachrichtenmoderatorin hatte für den Auslandssender des chinesischen Staatsfernsehens gearbeitet. Die Anklage wirft ihr vor, Staatsgeheimnisse ans Ausland verraten zu haben. Bei einer Verurteilung droht ihr als Höchststrafe lebenslange Haft.

Die Inhaftierung der Journalistin erfolgte vor dem Hintergrund wachsender Spannungen zwischen China und Australien und einer weiteren Verschlechterung der Arbeitsbedingungen ausländischer Korrespondenten in der Volksrepublik. Die australische Regierung forderte, dass bei dem Prozess grundlegende Standards und verfahrenstechnische Gerechtigkeit eingehalten werden müssten.