Amnesty wirft Russland Einsatz von Streumunition vor

Russland setzt nach einem Bericht von Amnesty International im Krieg in der Ukraine auch verbotene Streumunition ein. Die Menschenrechtsorganisation warf den russischen Truppen heute in Berlin „unerbittliche, wahllose Angriffe“ auch auf Zivilisten vor. Die Echtheit von „physischen Beweisen“ für den Einsatz solcher Munition sei von Amnesty-Ermittlern in der Ukraine bestätigt worden.

Eine zerstörte Schule im Süden der Ukraine zwischen Cherson und Mykolaiv
APA/AFP/Bulent Kilic

Als Streumunition werden Raketen und Bomben bezeichnet, die noch in der Luft über dem Ziel bersten und eine Vielzahl kleiner Sprengkörper freisetzen. Diese kleinen Bomben – etwa so groß wie eine Getränke- oder Spraydose – fallen dann in einem Umkreis von mehreren Dutzend Metern zu Boden. Amnesty-Expertin Janine Uhlmannsiek sagte: „Die Liste der Kriegsverbrechen des russischen Militärs wird mit jedem Tag länger.“

Bisher haben 110 Staaten ein Übereinkommen gegen Streumunition ratifiziert. Russland und die Ukraine sind nicht dabei. Die Konvention aus dem Jahr 2008 verbietet die Herstellung und den Einsatz.