Sri Lanka: Protest bei Präsidentenhaus eskaliert

Ein Protest im Zusammenhang mit der schlimmen wirtschaftlichen Situation in Sri Lanka ist eskaliert. Protestierende hätten gestern in Mirihana südlich von Colombo Polizisten vor dem Haus des Präsidenten Gotabhaya Rajapaksa mit Steinen beworfen und unter anderem zwei Busse in Brand gesteckt, sagte Gesundheitsminister Keheliya Rambukwella heute.

Die Polizei habe Tränengas, Gummigeschoße und Wasserwerfer eingesetzt, um rund 3.000 Menschen auseinanderzutreiben. Mindestens 54 Menschen seien festgenommen, mehr als 50 Menschen verletzt worden – etwa zur Hälfte Polizisten und Demonstrierende.

Das Büro des Präsidenten teilte mit, dass eine Gruppe „organisierter Extremisten“ unter den Protestierenden mit dem Krawall begonnen habe, was zu Gewalt geführt habe.

Stundenlange Stromausfälle, teure Lebensmittel

In den vergangenen Wochen gab es immer wieder vorwiegend kleinere Proteste im ganzen Land. Denn in dem Inselstaat südlich von Indien herrscht ein großer Mangel an Treibstoff für die Stromerzeugung. So gibt es derzeit täglich stundenlange Stromausfälle.

Auch die Preise für Lebensmittel sind stark gestiegen. Das Land ist hoch verschuldet und braucht dringend US-Dollar, um Treibstoff, Gas, Lebensmittel und Medikamente aus dem Ausland zu importieren. So benötigt das Land derzeit immer weitere Kredite von China und Indien und bittet auch den Internationalen Währungsfonds (IWF) um Hilfe. Für Sonntag sind weitere Proteste angekündigt.