Polaschek will gegen Wissenschaftsskepsis vorgehen

Mit einer Ursachenstudie, dem Einsatz von ausgezeichneten Hochschullehrerinnen und -lehrern an Schulen sowie der stärkeren Verankerung von Medien- und politischer Bildung in den Lehrplänen will ÖVP-Bildungsminister Martin Polaschek die Wissenschafts- und Demokratieskepsis in Österreich bekämpfen. Bei diesen beiden Themen gebe es eine Korrelation, so der Minister vor Journalisten. „Zweifelt man an Wissenschaft, werden auch demokratische Werte in Zweifel gezogen.“

„Das Interesse an Wissenschaft ist im internationalen Vergleich so niedrig, dass einem das zu denken geben muss“, meinte Polaschek. Österreich sei hier laut einer Eurobarometer-Umfrage aus dem Vorjahr fast das Schlusslicht, nur Kroatien komme auf einen noch niedrigeren Wert. „Wir haben ein strukturelles Problem, wenn knapp die Hälfte der Befragten angibt, dass Wissenschaft für ihr Leben keine Rolle spielt und wenn ein Drittel überzeugt ist, dass Forscherinnen und Forscher nicht ehrlich sind.“

„Die meisten wissen nicht, dass sie sich für Wissenschaft interessieren“

Im Bildungsministerium wird daher ein Maßnahmenpaket erarbeitet – eine der ersten Initiativen ist eine Ursachenstudie. „Den“ einen Grund für die Skepsis habe er noch nicht feststellen können, meinte Polaschek. Es gebe aber etwa Indizien, dass der hohe Wohlstand im Land nicht mit Wissenschaft in Verbindung gebracht werde. Dazu käme die autoritäre Tradition in der österreichischen Geschichte. „Wenn wir etwas tun wollen, werden wir zielgruppengerecht aktiv werden müssen.“

Als „Profis“ in Sachen Wissenschaftskommunikation will man auch mit den Mitgliedern der Science Busters zusammenarbeiten. Die Wissenschaftskabarettisten sollen etwa den Menschen nahebringen, was Forschung eigentlich ist.