5.000 Festnahmen: El Salvador geht gegen Banden vor

Angesichts einer Welle der Gewalt greifen die Sicherheitskräfte in El Salvador hart gegen mutmaßliche Mitglieder mächtiger Banden in dem mittelamerikanischen Land durch. Innerhalb einer Woche seien 5.184 Verdächtige festgenommen worden, schrieb Präsident Nayib Bukele gestern auf Twitter.

Der Staatschef veröffentlichte Videos von Gefangenentransporten und gepanzerten Fahrzeugen der Sicherheitskräfte auf dem Weg zum Einsatz.

Zuvor hatte die salvadorianische Polizei mitgeteilt, allein gestern rund 100 Verdächtige gefasst zu haben. Ihnen werden unerlaubter Waffenbesitz, Bildung einer kriminellen Vereinigung, Drogenbesitz und sexuelle Gewalt vorgeworfen.

Ausnahmezustand verhängt

Wegen einer Welle der Bandengewalt hatte die salvadorianische Regierung zuletzt den Ausnahmezustand verhängt. Zudem wurde das Strafmaß für von Bandenmitgliedern verübte Verbrechen erhöht.

Menschenrechtsorganisationen äußerten Besorgnis. Staatschef Bukele bezeichnete NGOs, Menschenrechtler und Journalistinnen gestern als Verbündete der Banden. „Ihnen wurde die Maske heruntergerissen“, schrieb er auf Twitter.

El Salvador hatte vor einigen Jahren die höchste Mordrate der Welt. Mächtige Jugendbanden wie die Mara Salvatrucha und Barrio 18 kämpfen um Geschäftsanteile im Drogenhandel und der Schutzgelderpressung und kontrollieren ganze Stadtviertel. Zuletzt war die Mordrate zwar deutlich gesunken, dennoch kommt es immer wieder zu Wellen der Gewalt.