Urteil gegen „Hotel Ruanda“-Helden bestätigt

Das oberste Berufungsgericht Ruandas hat die 25-jährige Haftstrafe gegen den Regierungskritiker Paul Rusesabagina bestätigt. Die Strafe entspräche der Schwere seiner Verbrechen, und „das Gericht erhält seine Strafe aufrecht“, teilte Richter Francois Regis Rukundakuvuga gestern mit.

Der Held des international beachteten Films „Hotel Ruanda“ war im September wegen „Terrorismus“ zu der langjährigen Haftstrafe verurteilt worden.

Die Staatsanwaltschaft hatte Berufung eingelegt und eine Erhöhung der Strafe auf lebenslänglich gefordert. Nun wurden auch die Haftstrafen der 20 Mitangeklagten bestätigt, eine Strafe wurde herabgesetzt. Rusesabagina war nicht im Gerichtssaal anwesend. Ein leerer Sessel symbolisierte seine Abwesenheit.

In Terrorismusverfahren schuldig gesprochen

In dem Urteil im vergangenen Jahr war der 67-jährige Rusesabagina für schuldig befunden worden, eine Terrororganisation gegründet und terroristische Aktivitäten finanziell unterstützt zu haben. Belgien, dessen Staatsbürgerschaft Rusesabagina besitzt, hatte den Prozess kritisiert. Auch die USA und das EU-Parlament hatten zuvor Zweifel an einem fairen Prozess geäußert. Der Ex-Hotelier ist als Kritiker von Staatschef Paul Kagame bekannt.

Rusesabaginas Familie setzt sich weltweit für seine Freilassung ein. Sie macht auch auf seinen schlechten Gesundheitszustand aufmerksam. Der 67-Jährige laufe Gefahr, hinter Gittern zu sterben, warnte die Familie.