Russland zahlt erstmals Dollar-Anleihen in Rubel

Russland rückt einer Staatspleite näher: Erstmals wurden heute Zahlungen für zwei Fremdwährungsanleihen nicht in Dollar, sondern in Rubel geleistet. Wegen der westlichen Blockade seiner Devisenreserven infolge des Krieges gegen die Ukraine will Moskau das auch künftig so handhaben.

„Russland hat alle notwendigen Ressourcen, um seine Schulden zu bedienen“, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow. „Wenn diese Blockade fortgesetzt wird und die Zahlungen zur Bedienung der Schulden blockiert werden, könnten sie in Rubel erfolgen.“

Zuvor hatte das Finanzministerium entschieden, die eigentlich fälligen Zahlungen von 649,2 Millionen Dollar an die Gläubiger der bis 2022 und 2042 laufenden Staatsanleihen in der Landeswährung Rubel zu leisten.

Experten zufolge bleibt Russland nun noch eine Frist von 30 Tagen, um dieses Geld doch noch in Dollar zu überweisen. Andernfalls werde der Vorgang „zum formalen Zahlungsausfall Russlands bei Auslandsschulden“, wie der Russland-Experte Gerhard Mangott von der Uni Innsbruck twitterte.