Russland hat seine Mitgliedschaft im Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen (UNO) nach einer Suspendierung gestern Abend selbst vorzeitig für beendet erklärt. Die Entscheidung wurde getroffen, nachdem die UNO-Vollversammlung die Mitgliedschaft am Nachmittag ausgesetzt hatte, wie das russische Außenministerium in Moskau am Abend mitteilte.
Die Vollversammlung hatte nach Berichten über russische Menschenrechtsverletzungen im Ukraine-Krieg das Land zunächst suspendiert. Dazu teilte das Ministerium in Moskau mit, es handle sich um einen unrechtmäßigen und politisch motivierten Schritt. Ziel sei es, Russland als souveränes UNO-Mitglied demonstrativ dafür zu bestrafen, dass es eine unabhängige Innen- und Außenpolitik verfolge, teilte das Ministerium weiter mit.
Zuvor hatten die UNO-Mitglieder mit notwendiger Zweidrittelmehrheit eine unter anderem von Großbritannien und den USA eingebrachte Resolution in New York verabschiedet. Der UNO-Menschenrechtsrat ist ein 2006 als Nachfolger der UNO-Menschenrechtskommission gegründetes und in Genf angesiedeltes Unterorgan der Vollversammlung. Ihm gehören 47 Mitgliedsstaaten an, die jeweils für drei Jahre gewählt werden.