Selenskyj: Russland kann Fehler nicht zugeben

Moskau hat nach Meinung des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj nicht den Mut, seine fehlgeleitete Politik in Bezug auf den Nachbarn einzugestehen.

„Sie haben Angst davor zuzugeben, dass sie über Jahrzehnte falsche Positionen bezogen und kolossale Ressourcen ausgegeben haben, um menschliche Nullen zu unterstützen, die sie als künftige Helden der ukrainisch-russischen Freundschaft aufbauen wollten“, so Selenskyj gestern Abend in seiner täglichen Videoansprache.

Wolodymyr Selenskyj
AP/Ukrainian Presidential Press Off

Der Versuch Moskaus, eigene Leute in der Ukraine aufzubauen, habe nicht funktioniert. Denn diese Personen „waren nur darin geübt, Geld aus Russland in die eigenen Taschen zu stopfen“. Um diese Fehler zu vertuschen, seien neue Fehler gemacht worden. Doch damit habe sich Russland selbst aller politischen Instrumente beraubt und schließlich diesen Krieg begonnen.

Zudem versuche Russland, die Schuld für alles auf die Ukraine abzuschieben. „Sie haben die Krim geschnappt, daran sind wir angeblich schuld“ sagte Selenskyj. „Sie haben jedes normale Leben im Donbas vernichtet, daran sind wir angeblich schuld. Sie haben acht Jahr lang Menschen in unserem Land getötet, daran sind angeblich wir schuld.“

Das gelte auch für die Zerschlagung der stärksten Wirtschaftsregion in Osteuropa sowie für die Zerstörung des Lebens von Millionen Menschen. „Und schließlich haben sie einen großangelegten Krieg gegen uns begonnen, und wieder sind wir daran schuld.“ Und das alles aus „reiner Feigheit“, resümierte Selenskyj.