Nur noch zwei Bewerber für Botschaft in Berlin

Nach der erneuten Ausschreibung des Botschafterpostens in Berlin hat sich die Konkurrenz um den Job deutlich verkleinert. Während sich vergangenen Jahres noch 14 Personen um den Posten beworben hatten, waren es dieses Mal lediglich zwei – einer von ihnen erfüllt die Kriterien der Funktion in höchstem Ausmaß, bestätigte das Außenministerium auf ORF.at-Anfrage heute.

Die Leitung der Botschaft in Berlin war bereits im Dezember vergangenen Jahres besetzt worden. Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP) schlug Ex-ÖVP-Außenminister Michael Linhart für den Posten vor. Dieser hatte sich aber gar nicht um die Stelle beworben und befand sich somit nicht unter den vier Bewerberinnen und zehn Bewerbern.

Schallenberg machte von einer Praxis Gebrauch, die ihm erlaubte, auch Personen vorzuschlagen, die sich nicht um einen Botschafterposten beworben hatten. Wochen später sprach der Außenminister von einem „Fehler“. Die Leitung wurde im März 2022 mit einer Bewerbungsfrist bis 4. April neu ausgeschrieben.

Beide Bewerber geeignet – einer in „höchstem Ausmaß“

Die Begutachtungskommission kam nun in ihrer Sitzung am 7. April zum Schluss, dass beide Bewerber für den Botschafterposten geeignet seien. Jedoch wird einer von ihnen „in höchstem Ausmaß für die Funktion qualifiziert angesehen“, der andere „in hohem Maße“.

Ob sich Linhart, der viele Jahre als Generalsekretär im Außenministerium tätig war und nach Angelobung von FPÖ-Außenministerin Karin Kneissl als Botschafter nach Paris wechselte, beworben hat, ist nicht überliefert.

Ressortchef Schallenberg hielt jedenfalls schon im Februar fest, dass Linhart aufgrund seiner Erfahrung im diplomatischen Dienst bestens als Botschafter in Berlin qualifiziert sei.