Mehr Schutz für regionale Produkte angestrebt

Murano-Glas, Porzellan aus Limoges und Gmundner Keramik: Die EU-Kommission will bestimmte regionale handwerkliche und industrielle Produkte mit einem EU-weiten Herkunftslabel stärken. Diese Erzeugnisse würden von einem europäischen und teils weltweiten Ansehen profitieren, teilte die Brüsseler Behörde heute mit.

Produkte, die mit ihrer Region und ihrem traditionellen Know-how in Verbindung gebracht werden, sollen nun besser geschützt werden. Die neue Verordnung solle es auch erleichtern, gegen gefälschte Produkte vorzugehen, so die Mitteilung.

Erzeugnisse, die für den Vorschlag der EU-Kommission infrage kommen, müssen drei Kriterien erfüllen: Sie müssen aus einer bestimmten Region oder einem bestimmten Land stammen, dort muss auch mindestens ein Produktionsschritt stattfinden, und ihre Qualität oder ein anderes Merkmal muss „im Wesentlichen“ auf seinen geografischen Ursprung zurückzuführen sei. Die EU-Kommission geht von 300 bis 800 zu registrierenden Produkten aus.

Die Brüsseler Behörde erhofft sich von dem Vorhaben, dass mehr Touristinnen und Touristen in die Produktionsorte kommen, Arbeitsplätze geschaffen werden und die allgemeine Wettbewerbsfähigkeit der Regionen gesteigert wird. Dem Vorschlag müssen EU-Parlament und EU-Länder noch zustimmen. Bisher gibt es geschützte geografischen Angaben nur für regionale Spezialitäten wie Parmesan und Champagner.