Staatssekretär tritt wegen Strafe für Johnson zurück

Die Geldstrafe für den britischen Premierminister Boris Johnson wegen der „Partygate“-Affäre hat erste personelle Konsequenzen für die Regierung. Justizstaatssekretär David Wolfson reichte heute seinen Rücktritt ein. Man könne Gesetzesreformen nur umsetzen, wenn man sich selbst an die Gesetze halte, schrieb Wolfson in einem bei Twitter veröffentlichten Brief an Johnson.

„Es geht nicht nur um die Frage, was in Downing Street passiert ist oder um Ihr eigenes Verhalten“, sagte Wolfson. Es gehe um die offizielle Reaktion auf die Vorgänge. „Da wir offensichtlich in dieser Sache nicht derselben Ansicht sind, muss ich Sie bitten, meinen Rücktritt anzunehmen“, schrieb Lord David.

Downing Street hatte am Vortag mitgeteilt, dass Johnson wegen Verstoßes gegen die von ihm selbst erlassenen CoV-Regeln einen Strafbescheid erhalten und bezahlt habe. Damit ist er der erste Premierminister, der im Amt gegen das Gesetz verstoßen hat.

Die Londoner Polizei ermittelt wegen insgesamt zwölf Lockdown-Partys in der Downing Street. Die Opposition wirft Johnson vor, das Parlament belogen zu haben. Das weist der Premier zurück und schließt einen Rücktritt aus. Im Kabinett sowie in seiner Konservativen Partei erhielt er dafür Rückendeckung.