Dutzende Verletzte nach Zusammenstößen auf Tempelberg

Die Zahl der Verletzten bei Zusammenstößen zwischen israelischen Sicherheitskräften und Palästinensern auf dem Tempelberg in Jerusalem ist auf mehr als 150 gestiegen. Zu der Gewalt kam es heute Früh der israelischen Polizei zufolge nach dem Ende der Morgengebete bei der Al-Aksa-Moschee. Palästinenser hätten Steine geworfen und Feuerwerkskörper gezündet. Unter rund 12.000 Gläubigen hätten sich etwa 100 Randalierer befunden, hieß es weiter.

Der palästinensische Rote Halbmond meldete, 152 Palästinenser seien verletzt worden, als israelische Sicherheitskräfte Tränengas und Gummigeschoße eingesetzt hätten. Medien zufolge wurden auch drei israelische Polizisten verletzt. Die israelische Nachrichtenseite Haaretz berichtete, nach Ende der Zusammenstöße habe die Polizei Dutzende Palästinenser in der Al-Aksa-Moschee festgenommen.

Bewaffente israelische Polizisten und Palästinenser am Tempelberg
Reuters/Ammar Awad

Zum Freitagsgebet wurden Zehntausende Muslime in der Jerusalemer Altstadt erwartet, um während des muslimischen Fastenmonats Ramadan auf und um den Tempelberg (Al-Haram al-Scharif) zu beten. Dieser ist für Muslime und Juden heilig. Die Al-Aksa-Moschee wiederum ist die drittheiligste Stätte im Islam.

Zehntausende Gäste erwartet

Heute Abend beginnt auch das jüdische Pessachfest, das zusätzlich Gläubige und Besucher anziehen wird. Es werden insgesamt 30.000 ausländische Touristen und Touristinnen allein in dieser Woche erwartet.

Darüber hinaus wollen trotz einer Terrorwelle in Israel Tausende Christen am Karfreitag den Kreuzweg Jesu in Jerusalem nachstellen. Es wird ein hohes Polizeiaufgebot vor allem in der Altstadt erwartet. Die Sicherheitslage in Israel und den Palästinensergebieten ist dabei extrem angespannt: In den vergangenen Wochen sind bei vier Anschlägen in Israel 14 Menschen getötet worden.