Trotz Personalmangels fast 50.000 Personen in Kurzarbeit

Trotz eines Personalmangels in vielen Unternehmen sind nach wie vor fast 50.000 Menschen in Österreich in Kurzarbeit, Tendenz steigend.

Wie das Arbeitsministerium heute mitteilte, sind diese Woche 46.989 Personen zur Kurzarbeit vorangemeldet. Das ist ein Anstieg um 4.312 Personen binnen einer Woche. Grund für die Voranmeldungen zur Kurzarbeit seien großteils die kriegsbedingten Lieferengpässe, sagte ÖVP-Arbeitsminister Martin Kocher in der Presseaussendung.

Nachfrage nach Arbeitskräften hoch, viele offene Stellen

Die Nachfrage nach Arbeitskräften ist in Österreich derzeit hoch. Aktuell sind 322.883 Personen beim AMS arbeitslos gemeldet oder in Schulung. Selbst vor Ausbruch der Coronavirus-Pandemie, Mitte April 2019, lag die Zahl der Arbeitslosen um 32.000 Personen höher als aktuell.

Viele Branchen klagen über einen Personalengpass und leiden unter dem Fachkräftemangel. Besonders betroffen ist die Gastronomie und Hotellerie, aber auch etliche Handwerksbetriebe.

Beim AMS sind viele offene Stellen gemeldet. Kocher spricht deshalb von einer guten Ausgangslage auf dem Arbeitsmarkt dieses Jahr. „Ob sich aber der saisonale Trend auch heuer fortsetzt, hängt stark von der weiteren Entwicklung im Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg ab und kann derzeit nicht seriös prognostiziert werden“, so Kocher.

AMS bekommt 20 Mio. Euro und 20 Mitarbeiter dazu

Für aus der Ukraine geflüchtete Menschen wird der Förderbudget des AMS um 20 Mio. Euro und der Personalstand des AMS um 20 Mitarbeiter aufgestockt, berichtete Kocher den heute im AMS-Verwaltungsrat einstimmig gefassten Beschluss.

Bisher nahmen 667 Ukrainerinnen und Ukrainer eine Arbeit in Österreich auf, 1.631 sind beim AMS registriert. Für die Ausstellung der Beschäftigungsbewilligungen ist das Arbeitsmarktservice zuständig.