GB und weitere Länder: Rätselhafte Hepatitisfälle bei Kindern

Zuerst von Großbritannien gemeldete Fälle von Hepatitiserkrankungen bei Kindern mit unbekannter Ursache sind mittlerweile in weiteren europäischen Ländern aufgetreten.

Solche Entzündungen der Leber mit unbekanntem Auslöser seien auch bei Kindern in Dänemark, Irland, den Niederlanden und Spanien festgestellt worden, teilte die EU-Gesundheitsbehörde (ECDC) heute mit. Außerdem gebe es neun Verdachtsfälle im US-Bundesstaat Alabama.

ECDC geht von Infektion als Ursache aus

Die Prüfung der Fälle dauere in allen betroffenen Ländern noch an, so die ECDC. „Derzeit ist der genaue Grund für die Hepatitis dieser Kinder unbekannt.“ Die bekannten Erreger von Hepatitis A, B, C, D und E wurden bei den Betroffenen nicht nachgewiesen.

Die britischen Gesundheitsbehörden prüfen daher Zusammenhänge mit anderen verbreiteten Erregern wie dem Coronavirus, vorangegangenen Infektionen und Umweltfaktoren. Als wahrscheinlichste Ursache gilt laut ECDC derzeit eine Infektion.

WHO prüft Fälle

Am Freitag hatte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) mitgeteilt, sie prüfe 84 Hepatitisfälle bei Kindern, die seit dem 5. April in Großbritannien gemeldet worden seien. Die WHO rechnete mit weiteren Fällen, hieß es in der Mitteilung.

In den meisten dieser Fälle bekamen die Kinder kein Fieber. Zu den Symptomen zählten Bauchschmerzen, Durchfall, Erbrechen und Gelbsucht. Einige der Leberentzündungen in Großbritannien waren so schwerwiegend, dass die Kinder auf spezielle Leberstationen verlegt werden mussten. Sechs Kindern musste laut WHO und ECDC eine neue Leber transplantiert werden.