Mariupol widersetzt sich laut Selenskyj weiter Russland

Nach Angaben aus Kiew dauert der Widerstand in der ukrainischen Hafenstadt Mariupol an. Die Stadt widersetze sich weiter Russland, sagte Präsident Wolodymyr Selenskyj in seiner allabendlichen Videobotschaft in der Nacht auf heute. „Trotz allem, was die Besetzer über sie sagen.“ Selenskyj hält die nach Angaben des Kremls nun von Russland kontrollierte Hafenstadt noch nicht für komplett verloren.

Zerbombtes Wohngebiet in Mariupol
Reuters/Alexander Ermochenko

„Die Situation ist schwierig, die Situation ist schlecht“, sagte der Staatschef örtlichen Medien zufolge in Kiew. „Dort gibt es über 400 Verwundete in dieser Zitadelle. Das sind nur die Soldaten.“ Es gebe ebenfalls verletzte Zivilisten.

„Entscheidende Tage“

Kiew habe Moskau bereits mehrere Varianten vorgeschlagen, darunter einen Austausch von „Verwundeten gegen Verwundete“. „Vor uns liegen entscheidende Tage, die entscheidende Schlacht um unseren Staat, um unser Land, um den ukrainischen Donbas“, sagte Selenskyj.

Über das Schicksal der rund 100.000 eingeschlossenen Zivilisten in der Hafenstadt entscheidet nach den Worten des Bürgermeisters allein der russische Präsident Wladimir Putin. „Es ist wichtig zu verstehen, dass das Leben der Menschen, die noch dort sind, in den Händen einer einzigen Person liegen – Wladimir Putin. Und alle Todesopfer, die noch hinzukommen, gehen auch auf sein Konto“, sagte Bürgermeister Wadym Bojtschenko.