Macron und Le Pen schließen ihren Wahlkampf ab

Zwei Tage vor der entscheidenden Runde der Präsidentschaftswahl in Frankreich suchen Präsident Emmanuel Macron und seine rechtspopulistische Herausforderin Marine Le Pen ein letztes Mal den Kontakt zur Bevölkerung. Le Pen war im Norden Frankreichs unterwegs, wo sie in der ersten Runde gut abgeschnitten hatte. Macron wird in Figeac im Süden erwartet, wo er sich zur Landwirtschaft äußern will. Beide Lager planen bereits Zeremonien für den Fall eines Wahlsiegs.

Unterdessen vergrößerte sich der Abstand zwischen den beiden Kandidaten. Nach einer gestern Abend veröffentlichten Umfrage des Instituts Ipsos kommt Macron auf 57,5 Prozent, Le Pen auf 42,5 Prozent. In den Tagen zuvor hatten die beiden Rivalen etwa zehn Punkte auseinander gelegen.

Le Pen: „Rechtsextrem ist eine Beleidigung“

Macron warf seiner Kontrahentin vor, ihre wahren Ziele zu kaschieren. „Sie vermittelt den Eindruck, als habe sie eine Antwort auf die finanziellen Sorgen der Bürger“, sagte Macron heute dem Sender France Inter. Dabei seien ihre Vorhaben „nicht umsetzbar“. „Die Basis des Rechtsextremismus ist nach wie vor da“, sagte Macron.

Le Pen wehrt sich gegen diese Einstufung. „Rechtsextrem ist eine Beleidigung“, sagte sie dem Sender CNews. Wenn Macron sie so nenne, „dann nennt er Millionen von Franzosen rechtsextrem“, sagte sie. Am Vorabend hatte sie mit heiserer Stimme bei einer Veranstaltung in Arras ihre Anhänger zum Wählen aufgerufen. „Volk Frankreichs, es ist Zeit aufzustehen!“, rief sie.