Ehemaliger Guantanamo-Häftling verklagt Kanada

Ein ehemaliger Guantanamo-Häftling hat Klage gegen Kanada wegen der Rolle der kanadischen Behörden bei seiner Inhaftierung in dem berüchtigten US-Gefängnis eingereicht. Mohamedou Ould Slahi, Autor des Bestsellers „Guantanamo-Tagebuch“, wirft den kanadischen Behörden in seiner eingereichten Klageschrift vor, falsche Angaben über seine Zeit als Einwohner von Montreal im Jahr 1999 gemacht zu haben. Das habe zu seiner Festnahme durch die USA geführt.

In Guantanamo sei er dann „körperlichen Schlägen, Schlafentzug, erzwungenem Stehen, ständigem Lärm, sexuellen Übergriffen, Scheinmord, Todesdrohungen, religiöser Demütigung und mehr“ ausgesetzt gewesen, so Slahi. Er fordert 35 Millionen kanadische Dollar (25,52 Mio. Euro) Entschädigung.

Slahi hatte 14 Jahre ohne Verfahren in US-Haft verbracht. In seinem Buch beschrieb er die Zeit in Guantanamo als Weltreise der Folter und Demütigung. Seine Geschichte wurde zum Bestseller, der mit Tahar Rahim und Jodie Foster in den Hauptrollen verfilmt wurde.