Gewessler weiter gegen russisches Gasembargo

Umwelt- und Energieministerin Leonore Gewessler (Grüne) hat sich in mehreren Medien erneut gegen ein Gasembargo für russisches Gas ausgesprochen. Ein Ausstieg sei derzeit nicht möglich, man arbeite aber an einem Ausstiegsplan, so die Ministerin gegenüber der „Presse am Sonntag“. Das EU-Ziel, aus russischem Gas bis 2027 auszusteigen, sei aber „sehr ambitioniert“, sagte sie gegenüber dem „Kurier“ und Oe24.

Als Alternative für russisches Gas käme unter anderem norwegisches Gas infrage. „Schon jetzt bekommen wir Gas aus Norwegen. Diese Route müssen wir verstärken“, so Gewessler. Daneben könne aber auch Flüssiggas (LNG) aus den Niederlanden, Italien und von deutschen Terminals eine Alternative zu russischem Gas sein. Wie viel russisches Gas kurzfristig durch andere Lieferanten ersetzt werden könnte, wollte sie aber nicht genau beziffern.

Abgesehen von neuen Lieferanten brauche es für den Ausstieg auch einen reduzierten Gasverbrauch und mehr Eigenproduktion von Biogas oder Wasserstoff. „Jede Gastherme, die früher getauscht wird, hilft“, sagte Gewessler. Im Wohnbau gebe es bereits einige Förderungen für Sanierungsmaßnahmen, aber es brauche auch rechtliche Maßnahmen. Im Bereich der Produktion müsse zudem auf erneuerbare Alternativen gesetzt werden. „Jedes Windrad ist ein Zeichen für mehr Freiheit und Unabhängigkeit von Russland.“