Polizei in Paris schoss auf verdächtiges Auto: Zwei Tote

Polizisten haben am Abend der Präsidentenstichwahl im Zentrum der französischen Hauptstadt Paris auf ein Auto geschossen, das versucht haben soll, sie zu rammen. Dabei wurden zwei Insassen des Fahrzeugs getötet und ein dritter verletzt, wie die Nachrichtenagentur AFP in der Nacht auf heute aus Polizeikreisen erfuhr.

Polizeiautos in Paris
APA/AFP/Ludovic Marin

Die Beamten wollten das Auto kontrollieren, weil es auf der Brücke Pont Neuf in falscher Richtung fuhr. Anstatt zu stoppen, soll der Fahrer auf die Polizisten zugesteuert sein. Daraufhin eröffneten die Beamten das Feuer. Polizei und Staatsanwaltschaft waren mit einem Großaufgebot an Ort und Stelle.

Auf dem Boden lag ein mit einem weißen Leintuch bedeckter Körper. Die Kriminalpolizei ermittelt wegen „versuchter vorsätzlicher Tötung von Personen, die Träger der öffentlichen Gewalt sind“.

Augenzeuge hört vier Schüsse

Ein ägyptischer Tourist, der sich nach eigenen Angaben auf der Terrasse eines Hotels in unmittelbarer Nähe der Pont Neuf befunden hatte, berichtete der Nachrichtenagentur AFP, er habe vier Schüsse gehört. „Als ich hinschaute, sah ich einen Mann, der zehn bis 15 Meter rannte. Dann brach er zusammen. Offenbar war er nicht der Fahrer, sondern ein Beifahrer.“

Die Pont Neuf befindet sich in der Nähe des berühmten Louvre-Museums. Sie überspannt die Seine-Insel Ile de la Cite, auf der sich unter anderem die Kathedrale Notre-Dame befindet. Der Tatort ist rund zwei Kilometer Luftlinie vom Champs-de-Mars mit dem Eiffelturm entfernt. Dort hatten am Abend zahlreiche Anhänger von Präsident Emmanuel Macron dessen Wiederwahl gefeiert. Macron hatte wenige Stunden vorher am Fuß des Eiffelturms eine Rede gehalten.