Porno im Parlament: Britischer Minister will Kulturwandel

Nach dem Skandal um einen Abgeordneten, der im britischen Parlament auf seinem Handy einen Porno geschaut haben soll, hält Verteidigungsminister Ben Wallace einen Kulturwandel für notwendig. „Das ist, glaube ich, ein Problem der allgemeinen Kultur im Unterhaus“, sagte Wallace heute dem Sender Sky News.

Mit den langen Sitzungsnächten und den Bars auf dem Gelände habe es seit Jahrzehnten dort „Verhaltensprobleme“ gegeben. „An keinem Arbeitsplatz ist Platz für Pornografie“, so der konservative Politiker. Es sei wichtig, darüber nachzudenken, wie sich die Kultur im Parlament ändern könne.

Debatte über Sexismus in Politik

Ein Abgeordneter der Konservativen Partei soll im Sitzungssaal des britischen Parlaments auf seinem Handy einen Porno geschaut haben, was von dem zuständigen Komitee untersucht werden soll. Nach Informationen der Zeitung „Daily Mirror“ handelt es sich bei dem Beschuldigten um ein Regierungsmitglied. Eine neben ihm sitzende Kabinettskollegin habe den Vorfall miterlebt und gemeldet, berichtete das Blatt.

Derzeit tobt in Großbritannien eine Debatte über Sexismus in der Politik. Die „Mail on Sunday“ hatte berichtet, mehrere konservative Abgeordnete würden der Vizechefin der oppositionellen Labour-Partei, Angela Rayner, vorwerfen, Premier Boris Johnson bei der wöchentlichen Befragung des Premiers abzulenken, indem sie ihm gegenübersitzend gezielt ihre Beine übereinanderschlage.

Johnson kritisierte die anonymen Aussagen scharf und sprach Rayner seine Unterstützung aus. Der Sprecher des Unterhauses, Lindsay Hoyle, zitierte den Chefredakteur der Zeitung zu sich, was dieser jedoch ablehnte.